Vor mehr als 160 Jahren hat der Bundesrat auf Anraten des Physikers und Astronomen Heinrich Wild beschlossen, eine Referenzeinrichtung für das Messen auf Bundesebene zu schaffen: 1862 wurde die Eidgenössische Eichstätte gegründet. Über viele Stationen wurde daraus 2013 das Eidgenössische Institut für Metrologie METAS in Wabern, weitherum sichtbar mit seinem 32 Meter hohen Turm.
Zur Feier des Jubiläums 10 Jahre METAS als Institut konnten Kunden und Partner einen Blick in die Labore und Präzisionsmesseinrichtungen des METAS werfen. So konnten sie sich ein Bild von den vielfältigen metrologischen Dienstleistungen im Bereich von Physik, Chemie und Biologie machen.
Vertrauen in die Metrologie
Die Metrologie ermöglicht zuverlässige und vertrauenswürdige Messungen und schafft so die Grundlage für Vertrauen im täglichen Leben für den Handel und Geschäftsverkehr, den Schutz von Mensch und Umwelt und die Sicherheit. Vertrauen war auch das Thema des Gastredners, Herrn Dr. David Bosshart, Futurist und Präsident der Duttweiler-Stiftung:
«Wem können wir in Zukunft noch vertrauen?».
Vom Urkilogramm zur physikalischen Naturkonstante
Die Gäste konnten sich unter anderem auch über die Umsetzung der 2019 eingeführten neuen Definition der Einheit Kilogramm informieren. Seit 2019 sind alle Masseinheiten des Internationalen Einheitensystems, der weltweiten Grundlage des Messens, auf physikalische Naturkonstanten abgestützt. Das gilt auch für das Kilogramm, das nun eben nicht mehr durch ein lokales Referenzmass, den Internationalen Kilogrammprototyp (Urkilogramm) in Paris definiert wird, sondern auch durch eine physikalische Naturkonstante.
Von der mobilen Wasserstofftankstelle zum sensLAB
Innovative Technologien und Vertrauen der Konsumenten sind Schlüsselelemente zur Umsetzung der Energiestrategie. Das METAS entwickelt seine Messmöglichkeiten laufen weiter, um auch im innovativen Umfeld wie eh und je vertrauenswürdige Messungen gestützt auf das Internationale Einheitensystem zu ermöglichen. Weil Wasserstoff als Treibstoff für Fahrzeuge zunehmend an Bedeutung gewinnt, hat das METAS eine mobile Anlage entwickelt, um Tankstellen für Wasserstoff prüfen und eichen zu können. Sie ist eine von weltweit erst wenigen Anlagen, die die getankte Menge an Treibstoff überprüfen kann.
Die Sensorik in der Beleuchtungstechnik gewinnt zunehmend an Bedeutung, da sie zum Energiesparen beiträgt. Um Bewegungs- und Präsenzmelder für die Beleuchtungstechnik prüfen zu können, hat das METAS vor drei Jahren ein Prüflabor eingerichtet. Dieses sogenannte sensLAB mit seinen sich bewegenden Dummies konnte ebenfalls besichtigt werden.
Von physikalischen Parametern zur Chemie und Biologie
Die Messwissenschaft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark weiterentwickelt: Traditionell eine physikalische Disziplin, wird die Messtechnik nicht nur für chemische Parameter, sondern auch für biologische und medizinische Messungen zunehmend wichtiger. Um für die metrologischen Herausforderungen von Morgen vorbereitet zu sein, hat das METAS diverse und attraktive chemische und biologische Messungen im Portfolio. Das METAS prüft, eicht und zertifiziert Messgeräte, und stellt seine Expertise den Vollzugslaboren auch als Betreiber von nationalen Referenzlaboren zur Verfügung.